Dankbarkeit. Sinn stiften. Mein Herzensanliegen
Heute möchte ich euch von meinem Herzensanliegen berichten, einem Schulneubau in Nepal.
Wie es dazu kam?
Es ist noch nicht lange her, da haben wir 25 Jahre „Teppich Schmidt“ gefeiert. Dies war für mich ein Moment zum Innehalten. Was haben wir, unser Team, meine Familie und ich, in dieser Zeit alles geschafft? Wir haben viel erreicht, wofür wir sehr, sehr dankbar sind. Der Wunsch, von dieser Fügung und dem Glück etwas unserem Nächsten zurückzugeben, begleitete meine Frau und mich schon eine ganze Weile. Vor allem fragten wir uns: Wie erreichen die Mittel den Ort und die Menschen, welche die Hilfe dringend benötigen? Und wie können wir mit unserer Hilfe nachhaltig Sinn stiften und nicht nur für den einen Moment der Spende?
Die Kinder sind die Zukunft eines jeden Landes
Unsere Geschäftsreisen durch Indien und Nepal hinterließen viele bleibende Eindrücke und brachten uns auf diesen Gedanken. Auf den Straße der Provinzen sahen wir viel Armut und Not. Gegenüber einer unserer Unterkünfte sahen wir eine kleine Blechbude direkt am Rand einer belebten Straße. Tief bewegt hat uns, dass in dieser Hütte eine Mutter mit ihren Kindern „wohnte“. Der Verkehr lärmte bis spät in die Nacht, die Luft war stickig und stinkig, die so genannten Bürgersteige waren mit der Sauberkeit in Deutschland nicht annähernd zu vergleichen. Und mitten in diesem Tumult hauste diese kleine Familie. An anderen Tagen haben wir aber auch Kinder zur Schule gehen gesehen. Ein Anblick, der einem dann wieder Hoffnung für die heranwachsende Generation schenkte. Leider ist die Schulbildung für viele indische und nepalesische Familien jedoch mit Kosten verbunden, die sie sich einfach nicht leisten können. Schule selbst kostet kein Geld, doch Schuluniformen, Lernmaterial oder nur der Fakt, dass die Kinder zur Arbeitskraft nicht zur Verfügung stehen, sind solche Kosten. Oftmals fehlen aber auch einfach die Schulen, vor allem im ländlichen Raum. Nur zum Verständnis, das Land Nepal hat eine Analphabetenrate von über 50%, eine der weltweit höchsten Rate.
Unser Herzensanliegen
Zuhause angekommen war unser Entschluss gefasst: Wir werden eine Schule bauen und finanzieren. Nepal befindet sich zwischen den Giganten Indien und China und zählt zu den Ärmsten Ländern Asiens. Genau dort wollen wir das Projekt verwirklichen. Teppich Schmidt hat vor 25 Jahren vor allem mit dem Verkauf von Teppichen angefangen. Die Kronjuwelen der Teppiche, heute wie damals, stammen aus den Ländern des Orients (u.a. Iran und Türkei) und Südostasiens ( u.a. Indien und Nepal). So verbindet uns zu dem Land Nepal eine lange Handelsbeziehung. Das Teppichknüpfen gehört dort zum Kulturgut und besitzt eine lange Tradition, teils zurück bis ins Jahr 330 v. Chr.. Gern möchten wir dieser Region mehr Hoffnung schenken, insbesondere den Kindern, indem sie eine Schulbildung genießen können.
Die Umsetzung unseres Schulprojektes
In der Nähe der Stadt Tikapur, im Südwesten des Landes, wollen wir, gemeinsam mit unserem Team, unsere Schule errichten. Zwei unserer Mitarbeiter und ich werden dafür einen Monat vor Ort sein und das Bauvorhaben beaufsichtigen und betreuen. Der Bau selbst wird nicht allzu lange andauern. Ein Schulgebäude in Nepal ist zumeist ein Haus, welches die Kinder hauptsächlich vor dem Wetter (Monsunregen) schützen soll. Wichtiger sind die benötigten Schulmaterialien und die Lehrer selbst. Die Kosten für eine Schule sind somit, wenn man bedenkt, dass das Jahresgehalt eines Lehrers gerade einmal 2000 € beträgt, überschaubar.
Der Startschuss
In Gesprächen mit Mitgliedern unseres Unternehmerclubs haben wir viel Zustimmung für unser Projekt erhalten. Mit Herrn Marian Noronah, der Begründer und Initiator der Hilfsorganisation „Bridge to Nepal“, haben wir glücklicherweise einen sehr guten Kontakt vermittelt bekommen. Während unserer letzten Indien- und Nepalreise konnten wir ihn bereits persönlich kennenlernen. Er nahm sich die Zeit und stellte uns seine Projekte wie Häuser für freigekaufte leibeigene Menschen, Schulen, Kirchgebäude oder auch Brunnen für einen Zugang zu sauberem Wasser vor. Neben all den vielen organisatorischen Informationen war es auch beeindruckend zu sehen, welche Dankbarkeit und neue Hoffnung die Menschen vor Ort durch seine Hilfe schöpften. Für uns eine bewegende Zeit, welche uns auch gezeigt hat wie wichtig es ist, solche Hilfsprojekte ins Leben zu rufen. Wir wollten nicht lange warten und warten, sondern aktiv Schritt für Schritt unser Herzensanliegen voranbringen. So nutzten wir unser großes Jubiläum, um auf unser Projekt hinzuweisen. Wir veranstalteten einen festlichen Galaabend, bei welchem wir Bilder unserer Reisen zeigten und mit einer Versteigerungs-Auktion das Startkapital für unser Projekt aufstockten. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle noch einmal an alle Spender und Unterstützer! Somit konnten wir Lieferanten, Kunden aber auch Mitarbeitern die Gelegenheit geben, sich auch am „Abgeben“ zu beteiligen.
Wir werden uns nun einer Reihe von organisatorischen Fragen und Formalitäten widmen. Gern halte ich euch dabei auf dem Laufenden, welche Meilensteine oder auch Schwierigkeiten uns beim Aufbau der Schule in Nepal erwarten.
PS: Wie wichtig es ist, von Herzensanliegen zu berichten zeigen uns auch die vielen Reaktionen auf unseren Galaabend, u.a. die Nennung unseres Schulbaus im Blog von Walter Stuber, dem Inhaber der Gemeinhardt Gerüstbau Service GmbH in Rosswein oder aber die Spende von 40 Mikroskopen der Freien Werkschule Meißen. Vielen Dank an dieser Stelle Ihnen und vielen anderen Unterstützern!