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In der Schule zum Haustier-Tag

Mein jüngster Sohn fiel in der Schule zum Haustier-Tag mit einem ganz besonderen Tier auf

Mein jüngster Sohn, Julian, schnappte sich am frühen Morgen sein auserwähltes „Haustier“, band es an die Leine und spazierte von unserem abgelegenen Häuschen quer durch Meißen zur Schule. Viele seiner Klassenkameraden hatten gewöhnliche Haustiere wie Hunde, Katzen, Vögel oder auch Meerschweinchen mitgebracht.

Als Julian den Schulhof jedoch mit einem unserer Lämmer betrat, hatte er die volle Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

 

Ich liebe Nutztiere

Schon in meiner Kindheit waren Nutz und Haustiere allgegenwärtig. Ich lernte wie wichtig sie sind, dass Tiere, wie wir Menschen, Bedürfnisse haben und dass man sich kümmern muss. Jede Beziehung baut auf Achtung und Respekt voreinander auf, so auch bei Tieren. Sie müssen umsorgt werden und haben einen eigenen Willen. Dies habe ich früh gelernt und wollte, dass auch meine Kinder genau diese Dinge lernen.

Im Frühjahr 2003 haben wir uns „Borsti“, ein kleines Hängebauchschwein, zugelegt. Das war unser erstes Nutztier. Gemeinsam versorgten wir das Schwein mit Wasser und Futter, machten die Stallung sauber und pflegten es. Allen war von Anfang an bewusst, dass „Borsti“ am Ende des Jahres geschlachtet werden würde und dann unserem Wohl dient.

Zum Schlachten holten wir uns einen befreundeten Metzger auf den Hof und packten alle tatkräftig mit an, auch unser jüngster Sohn. Für die einen mag es makaber klingen, aber als wir dann beim Abendessen zusammen waren, schmierte sich Julian sein Brot mit der frischen Leberwurst. Er hielt es in die Höhe und sagte lautstark: „Borsti ist jetzt Wursti“. Alle am Tisch haben herzhaft gelacht und ich wusste, dass es ihm auf keinen Fall geschadet hat voll beim Schlachten dabei zu sein.

Das Jahr darauf kauften wir uns wieder ein kleines Ferkel. Ab 2005 probierten wir es mit Schafen. Erst waren es nur zwei Stück, im folgenden Jahr waren es dann schon drei.

Unsere Schafe waren sehr freiheitsliebend und sind ab und zu ausgerissen. Wir gingen oft auf die Suche und wurden dadurch auf Trab gehalten. Schnell merkten wir, dass die Schafe schon anspruchsvoller waren als die Hängebauchschweine und dennoch liebten wir sie.

 

Meine Frau liebt Schäferhunde als Haustier

Bevor wir anfingen Nutztiere zu halten, hatten wir einen Schäferhund. Das war der große Kindheitswunsch meiner Frau.
In puncto Haltung waren wir uns einig: Der Hund lebt draußen und gehört nicht in die Wohnung.

In Deutschland beläuft sich die Zahl der Hunde- und Katzenhalter auf etwa 17 Millionen. Die meisten Tiere dürfen dabei mit in die vier Wände der Besitzer. Hier möchte ich den Haltern einen Tipp geben:

Lassen Sie die Tiere nur in Räume mit wischbaren Belägen.

Wobei ich Wohnräume mit Laminat ausklammern möchte. Denn Tiere fühlen sich in solchen Zimmern meist unwohl, weil Laminat die Eigenschaft hat sich statisch aufzuladen. Besonders im Winter haben sie selbst bestimmt schon mal bemerkt, dass Ihre Haare elektrisiert sind und in alle Himmelsrichtungen abstehen. Ein Tier geht es mit seinem Fell ganz ähnlich, ob dadurch auch gesundheitliche Schäden entstehen können, weiß ich nicht.

Räume mit Teppichböden sind unbedenklich. Allerdings bedeutet es für Sie als Nutzer mehr Aufwand bei der Pflege des Bodens, da sich besonders die Haare sehr stark in den Fasern festsetzen. Mit einem 0815 Staubsauger bekommt man die Haare meist nicht komplett weg. Des Weiteren sollten Sie bedenken, dass durch den Fettgehalt im Fell des Tieres, die Fasern des Teppichs/Teppichbodens zersplissen und so eine relativ geringe Lebensdauer für das Produkt besteht.

Es gab eine Situation, in der ich echtes Mitleid mit unserem Hund empfand. Bei -20 °C ließ ich ihn deshalb über Nacht ins Haus. Als ich am nächsten Morgen die Treppe herunter kam war es eiskalt im Haus. Der Hund hat nachts die Türen aufgemacht und ist von allein wieder nach draußen spaziert und schlief friedlich in seinem Zwinger als ich nach ihm schaute.

 

Nutz- und Haustier – erst wieder im Alter

Aktuell haben wir keine Nutz- bzw. Haustiere mehr bei uns. Wenn ich Rentner bin, soll sich das allerdings ändern. Ich stelle mir vor, dass wir wieder einen Hund haben werden. Denn dieser möchte bewegt werden und so bleibe ich als Hundehalter ebenfalls fit und bin gezwungen an die frische Luft zu gehen. Auch Nutztiere möchte ich erneut halten und zu gegebener Zeit wieder schlachten. Dieses Fleisch schmeckt um Längen besser als das Handelsübliche!

In unserer Gesellschaft ist es heute oft so, dass wir zum Metzger gehen und uns ein Stück Fleisch kaufen. Vorher holen wir Geld am Automaten. Die Wege sind kurz und alles ist schnelllebig. Wir wissen oft nicht mehr wie viel Mühe und Zeit darin steckt ein Tier großzuziehen. Und den Meisten ist nicht bewusst, was wir den Tieren in der Massentierhaltung antun.
Ein so grausames Leben hat kein Lebewesen verdient. Deshalb ist es mir wichtig die Tiere selbst zu halten!

 

Genau aus diesem Grund entschied sich damals mein Sohn das Lamm mit in die Schule zu nehmen. Für ihn war es mehr als nur ein Kuscheltier. Er hat sich so liebevoll um dieses und die anderen Schafe gekümmert, wie andere um Ihre Hunde oder Katzen. An diesem Tag war er mit seiner Wahl ganz klar ein Außenseiter, aber als er seinen Vortrag zu diesem Thema hielt, waren seine Klassenkameraden beeindruckt.

 

Liebe Grüße,
Holger Schmidt

 

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