Ich möchte Meißen in ein besseres Licht rücken!
Manchmal gibt es Situationen im Leben, die einem die Augen öffnen. Wenn ein Mensch mit wenigen Worten etwas Großes bewirken kann, beginnt man nachzudenken und seinen Blickwinkel zu ändern. Es heißt nicht umsonst, man solle in jedem Negativen immer etwas Positives sehen.
Der gewisse Reiz
Mit der Wende 1990 kam meine Schwägerin aus München zu meiner Hochzeit. Sie war total begeistert und sagte: „Ihr lebt da, wo andere Urlaub machen.“ Nun damals hatte ich den Blick noch nicht dafür und wollte der alten DDR entfliehen. Just in diesem Moment tritt jemand vor dich und spricht solche Worte. „Es sieht aus wie in Italien. Die Weinberge, die Schönheit des Flusses und malerischen Landschaften.“ Damit öffnete sie mir die Augen und jene Worte ließen mich nicht mehr los. Mittlerweile muss ich diesen Worten beipflichten. Wir wohnen wirklich wunder wunderschön.
Aber ist eine schöne Landschaft ausreichend für den Wohlfühlcharakter einer Stadt? Sicherlich nicht. Die Infrastruktur, die Menschen: Freunde, Nachbarn, dass alles reizt mich schon sehr, hier zu bleiben.
Warum ein besseres Licht?
Neben all den vielen schönen Dingen geschieht es doch immer wieder, dass Meißen von negativem Gerede sprichwörtlich runtergezogen wird. Das haben Meißen und die Meißner nicht verdient, und doch wird es immer wieder getan. Sicher weil es wohl dazugehört, alles irgendwo schlecht zu reden.
Nur wenn ich negativ über jemanden oder etwas rede, lenke ich von meinen schlechten Seiten ab. Immer wieder mal kommt es in Presse oder in den sozialen Netzwerken dazu, dass Menschen und auch ganze Gruppen von ihren eigenen schlechten Seiten ablenken müssen und tratschen. Das nehme ich zum Anlass und möchte motivieren: das wir Andere positiv statt schlecht sehen. Daraus ergibt sich am Schluss das Indiz, dass sich etwas verändert hat. Und zwar zum Guten.
Mir geht es hier um die Menschen und die Veränderung ihrer Einstellung. Ich kann hier in Meißen und Umgebung damit anfangen. In meinem familiären, beruflichen, gemeindlichen Umfeld und in meinem Freundeskreis kann ich aktiv dem Geschwätz entgegenwirken und die Leute zum positiven Denken animieren. Dadurch kann ich mir eine ganz andere Heimat schaffen. Wir können uns nur gegenseitig immer wieder daran erinnern an unseren Einstellungen zu arbeiten, um auch einmal zu sagen: „Überdenke die Sache noch einmal, findest Du auch etwas Gutes daran?“ Hier müssen wir mutig sein, denn das Paradoxe ist… man findet immer etwas Gutes.
Das Gute in Jedem
In meiner Zeit, als ich bei der Heilsarmee tätig war, hatten wir ständig mit neuen Leuten zu tun, vor allem auch vielen Strafstundenleistenden. Bei der Vorstellung der Neuen im Kollegenkreis war es mir immer ein großes Bedürfnis von jedem Einzelnen etwas Gutes zu sehen. Und je mehr ich dies übte, umso mehr fand ich auch bei den größten „Rabauken“ immer etwas Gutes und Positives. Und es machte sich im gesamten Team und auch in der Gemeinde bemerkbar – die Menschen fühlten sich wertiger.
Ich sage oft, dass in jedem Menschen auch etwas Gutes steckt. Manchmal ist es nur verschüttet und muss an die Oberfläche gebracht werden. Hingegen gibt es auch im größten Strahlemann jene dunkle Seite, die er versteht, geschickt zu verbergen. Doch das darf nicht Anlass sein, sich zu erheben und zu sagen, ich bin besser.
Jeder Mensch ist einzigartig! Mit dem richtigen Blick und ein paar wenigen Worten kann man aus jeder negativen Sache einen positiven Gewinn erzielen und somit viele Dinge in ein besseres Licht rücken. Und das kann wirklich jeder. Auch Sie!
Mit diesen Worten verbleibe ich
Ihr Holger Schmidt